Keine Wasserkühlung
2005-09-16 09:21Computer im Wohnzimmer, bei mir steht ja bekanntlich sogar ein Server herum, haben bei Lebensgefährtinnen eher nicht so das gehobene Ansehen, um es mal ganz vorsichtig auszudrücken. Das gilt zumindest für das, was ich unter Computer verstehe – sie laufen, man sitzt viele Stunden am Tag davor. Da ich gelegentlich so tue, als ob ich in einem Büro arbeiten würde (ohh, ich sollte mal langsam dorthin fahren), bleiben dafür eher nur die Abendstunden, die Primetime des Fernsehens und noch etwas länger.
Vielleicht kann man da aber etwas dagegen machen und zukünftig gemeinsam vor dem langweiligen Fernsehprogramm einschlafen.
Mit dieser Innovation – um hier mal wieder ein Budzwort zu gebrauchen – muss man nicht mehr vor dem Rechner sitzen, um per Nagios, apachetop oder zabbix die Gesundheit seiner Server zu beobachten. Nein, ein Blick auf die Wassersäule reicht, um potentielle Engpässe zu erkennen. Momentan ist das nur für Webserverhits möglich, aber die Idee ergibt weitere Möglichkeiten, zum Beispiel die Load des Mailservers, ICMP-8 Zeiten (ping-response, ICMP-0 ist ping-request) etc. pp.
Und wer hat’s erfunden? Nein, nicht die Schweizer, die Leipzscher. Ich weiß schon, warum ich dort hin ziehe. OK – es gibt noch kleinere Konzeptions-Fehler. Die Software ist nur für Windows erhältlich. Für mich wäre dass optimal, wenn ich diese Blubbersäule direkt an den USB-Port des Servers anschließen könnte, also Linux-Software. Dann müsste es alternativen zum USB geben, also mindestens einen seriellen Anschluß, besser einen RJ45-Port, so dass die Säule mit an den Switch gehängt werden kann. Bei USB ist nunmal prinzipiell bei dem mitgelieferten fünf Metern Schluß. Per Ethernet kann der Server im RZ stehen, und die Blubbersäule steht als Mini-Computer zu Hause. Wozu muss ich da einen Aldi-PC mit 500Watt-Netzteil sinnlos mitlaufen lassen. Ich will ja nur aufgrund kleiner TCP- oder UDP-Päckchen ein Blubb generieren. Die Webcams mit eingebautem Webserver müssen da viel mehr leisten. Es ist also noch Entwicklungsarbeit angesagt.
Dieser sehr sinnvolle Nerd-Artikel ist jedenfalls bei netbubbles für knapp zweihundert Euro erhältlich – Gamma-Tester mit zuviel Geld bitte vortreten.
via golem