ist meine Nachbarin. Und das bedauere ich zutiefst. Hinterhältigerweise habe ich davon nichts mitbekommen – es ist bereits über zwei Wochen her, und ich war bekanntlich in Karlsruhe. Aber vor gut vier Wochen habe ich mich mit ihr noch sehr gut unterhalten.

Man lernt es ja zu schätzen, wenn man in Oberbayern mit jemandem Hochdeutsch reden kann. Und mit Menschen im letzten Drittel Ihres Lebens unterhalte ich mich sowieso gern – sie haben Weitblick, Lebenserfahrung – haben es aber wiederum nicht nötig, dies dem Gegenüber unbedingt vermitteln aufdrängen zu müssen.
Jedenfalls haben wir uns fast eine Stunde über Gott und die Welt unterhalten – eigentlich wollte ich ja nur zu einer meiner Radtouren starten.
Natürlich hat sie mir auch von ihrem Gesundheitszustand berichtet, dass es momentan gerade nicht so gut aussieht. Das es dann aber so schnell gehen kann, sie war gerade einmal 72 Jahre, das überrascht immer wieder. Sie war ein lebenslustiger Mensch, dass kann ich nach einem Jahr oberflächlicher Bekanntschaft sagen. Sie war auch weitesgehend verständnisvoll und kompromißbereit.
Es ist einfach nur schade – ich bin doch etwas mehr berührt, als ich es vermutet hätte – obwohl ich der Meinung bin, mit Toden inzwischen gut umgehen zu können – dem scheint wohl nicht so zu sein.

Dieser Text wurde am 06.07.2005 um 18:01 in der Kategorie 2.0.0 stuff hinterlegt. Kommentare können mit dem RSS 2.0 Feed verfolgt werden. Du kannst auch Deinen eigenen Senf dazugeben, oder einen Verweis mittels Trackback von Deiner eigenen Seite vornehmen.