merkwürdige Merkwürdigkeiten

2005-12-15 21:52

Gestern war ein Wundertag. Das erste Wunder war beruflich, das zweite Wunder ganz privat – und davon erzähle ich hier bekanntlich nicht. Aber vom beruflichen – und das Wunder ging so:

$Kollege war auf einem nicht ganz unwichtigen Server eingeloggt und stellte plötzlich fest, das das Environement etwas merkwürdig anders war. Schnell eine zweite Konsole geöffnet, moment, wieso Password-Challenge. Wir nutzen nur keybasierte Authentifizierung. Also nicht das Passwort eingetippt, sondern erst mal geguckt. Hah, es gibt keine Dateien im .ssh-Verzeichnis mehr?! Und auch keine .profile! Und einiges andere fehlte auch. Er war sich ziemlich sicher, diese nicht gelöscht zu haben. OK, also schnell ein last, nix ungewöhnliches. Kann man ja eventuell auch faken. Im Hintergrund lief eine eifrige Passwort-Attacke, nein, keine der üblichen Wörterbuchattacken. Also abuse-Meldung an die Freunde vom übern Teich. Dann erst mal wieder einige public-keys geholt, zum einloggen. Im sshd wieder die Passwortauthentifizierung ausgeschaltet. Wie verdammt kann die eingeschaltet worden sein? War sie wirklich je aus?
Stundenlanges suchen nach potentiellen Einbruchsspuren brachten keinen Erfolg, die Beobachtung der Aktivitäten des Servers keine Auffälligkeiten. Alles sehr merkelwürdig. Vielleicht doch ein versehentliches löschen?

Abends wars dann sehr schön, Danke der Nachfrage.

Leipziger Allerlei

2005-12-13 18:22

Nein, ich mache zwar allerlei schräge Sachen, aber ganz so allerlei bin ich nicht. Aber, als ITler mit Internet-Krams könnte ich ein Leipziger Pixel sein. Zwar dürfte diese Bezeichnung eher für die Designer zutreffen, aber die Zulassungsstelle meint, ich oder besser mein Auto wäre eins. L-PX, und px ist nun mal die Abkürzung für Pixel. Ganz vorsichtig möchte ich erwähnen, dass ich nach 20 Minuten mit neuen Kennzeichen wieder draußen war. Bitte lyncht mich nicht, ich bin unschuldig daran, sonst warten die „Kunden“ dieser Zweigstelle des Ordnungsamtes wohl zwei bis drei Stunden. Ich kam nicht einmal dazu, mich im SMS-schreiben zu betätigen um gewisse Persönlichkeitinnen zu belästigen und mir damit die Wartezeit zu verkürzen. Auch das aktuelle Linux-Magazin blieb in der Tasche. Sollte auch dieses wieder nur überflogen bleiben?
Fast vergessen: zum Beispiel hier ein Rezept für Leipziger Allerlei

Das droht mit einer Krise in Europa von grossem Ausmass

2005-12-13 15:37

From: Germany, news Subject: Das droht mit einer Krise in Europa von grossem Ausmass
Date: Tue, 13 Dec 2005 09:38:09 -0500

Der EURO-Kurs zu US-Dollar ist bis zur minimalen Kursnotierung seit 2000 gesunken. Bei den gestrigen Geschaften kostete 1 EURO 0,8255 USD. Das droht mit einer Krise in Europa von grossem Ausmass. Am meisten kann die Wirtschaft von Deutschland und Frankreich betroffen werden. Die Strassenausschreitungen begannen … Weiter lesen Sie … [URL entfernt]

Nee, bei dem deutsch muss man sich ja keine weiteren News von irgendeinem drittklassigen Anbieter oder $whatever antun.

Aua! oder Wenn ein Geburtstag nicht reicht

2005-12-13 08:17

Die Meldung über den sogenannten Hortunfall, bei dem sich eine Tafel von der Wand löste, weckt mein starkes Mitgefühl. Nein, ein Schädel-Basis-Bruch ist nicht lustig. Es war im Herbst, Anfang der Neunziger, wenn ich mich recht erinnere ein Buß- und Bettag. Stundenlanges warten vor der Intensivstation, nach dem wir, ich und meine Mutter, endlich das richtige Krankenhaus gefunden hatten, in das sie eingeliefert wurde. Das verkündete und nächstgelegen wäre ja zu einfach gewesen. Seit diesem Tag feiert sie zweimal im Jahr Geburtstag. Seit diesem Tag ist sie, so meine ich, noch klüger und intelligenter. Der Genesungsprozeß war jedoch ein monatelanger Kampf. Von mir alles Gute, Zweitkläßlerin, dass die Nachwirkungen eines solchen Unfalls nicht zu lange anhalten.

sprachlos

2005-12-13 00:40

Ich bin sprachlos, sie ist sprachlos. Seit fünf Stunden kein Wort vernommen. Was nun? Was tun? Kann das denn sein? Darf das sein? Warum immer ich? Wenn Fragen, Hagen fragen! Nur was, wenn ich keine Antworten habe. Antworten auf Fragen, die mich selbst zutiefst bewegen. Existenzielle Fragen. Verdammt. Was denn nun? Ich weis es nicht, zermarter mir das Hirn. Jaja, der geneigte Leser, die geneigte Leserin, zweifelt nun, sicher nicht ganz zu unrecht, ob ich so eines überhaupt besitze. Bei dieser Anreihung von superkurzen Sätzen, die doch eigentlich so gar nicht meinem Schreibstiel, geprägt von verschachtelten Nebensätzen, alle Eventualitäten abwägend, geprägt sind. Ich kanns noch, sollte das Beispiel zeigen. Und trotzdem! Was nun? Es ist eine Qual. Wirklich. Seit fünf Stunden. Kein Satz, kein Halbsatz, kein Wort. Nichts! Absolut gar nichts! Entsetzlich.

Bezirk ……berg

2005-12-12 22:27

Es gibt bekanntlich in Berlin nur einen echt-Berliner Bezirk. Er endet, wie so viele im flachen Berlin, auf das Wort Berg. Als echtes Berlin-Lichtenberger Menschenskind, gebohren im Oskar-Ziethen Krankenhaus, aufgewachsen an der Leninalle Ecke Tschäpe-Straße, nach meinem dreijährigem Abstecher außerhalb Berlins dann im Hans-Loch-Viertel, dann wieder zurück zur Leninalle, die zur Landsberger wurde, diesmal auf der südlichen Seite Ecke Karl-Lade-Straße und schlußendlich mit dem 90-Grad-Blick auf den Bahnhof Lichtenberg und die Weitlingstraße, also eben als wirklich echter Lichtenberger, da erwartet man nun, ich würde Lichtenberg als den einzige wahren Berliner Bezirk bezeichnen. Mitnichten. Auch der PrenzelBerg ist es nicht, obwohl das mit dem Flair und der gutbürgerlichen Altbausubstanz schon eher hinkommt. Schöneberg kommt natürlich erst recht nicht in frage. Nein, es ist Kreuzberg. 1989, mein erster Schritt auf dem Boden der Klassenfeinde war in Kreuzberg. Der regelmäßige Besuch der AGB, der Amerika-Gedenk-Bibliothek führte einmal quer durch Kreuzberg, entlang der Linie 1, diese Hochbahn ist Kreuzberg, die seit wenigen Jahren wieder bis zur Warschauer Straße fährt – über die Warschauer Brücke, meine Brücke. Die ich tagtäglich nutzte, wundervoll restauriert – ich kenne sie noch mit den Passkontroll-Häuschen auf der östlichen Seite an der East-Side-Gallerie. Und Johnny vom Spreeblick schreibt über Kreuzberg. Eigentlich sollte es wohl eine Nebenbetrachtung zur eigentlichen Meldung werden, aber dieser Artikel beschreibt genau das, warum man Berlin lieben muss. Trotz Taubenscheiße, Erste-Mai-Krawalle, Läden, die teilweise an Basare erinnern, Dönerbuden an jeder Ecke, wo es keine vernünftige Curry-Würste gibt, aber dafür die besten Döner Deutschlands. Das ist Berlin.

Für gute Laune bei trübem Wetter

2005-12-12 20:15

Wenn man etwas Erheiterung braucht, hilft der Link auf „Tips + Tricks von Planet Herrmann – dem höchst interessanten Magazin für alle Herren“, den ich in meiner Linksammlung habe, ungemein. Man kommt auf andere Gedanken.

Eine Kostprobe:

§ 24: Der Bezugnahmetrick
Einer der ältesten aber immer noch effektivsten Möglichkeiten Verwaltungsangestellten/-beamten Tobsuchtsanfälle zu entlocken, ist die Bezugnahme auf Dokumente, die niemals existiert haben. Diese Taktik wendet man in der Regel automatisch an, wenn man irgendwelche Fristen versäumt hat (»…wie bereits in meinem Schreiben vom 01.02. mitgeteilt…«), jedoch sind Verwaltungsangestellte/-beamte inzwischen derart abgebrüht, daß sie dem Schreiber eines solchen Satzes von vornherein nicht glauben werden, daß sein Schreiben bei der Post verlorengegangen sei.
Hingegen ist es ein absoluter Knüller, wenn man sich auf ein nichtexistentes Schreiben bezieht, von welchem die Behörde einen immensen Vorteil hätte und der zuständige Verwaltungsangestellte/-beamte damit vielleicht sogar Verwaltungsangestellter/-beamter des Monats werden könnte, wenn… ja, wenn dieses Schreiben jemals geschrieben worden wäre.
[……]

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Du sollst nicht …

2005-12-12 09:29

irgendetwas so mal nebenbei an logrotate-Skripten ändern! Vor allem nicht, wenn man erst zwei Uhr schlafen geht.

Mensch Hagen, das hatten wir doch schon damals auf dem Cobalt Haumichblau bei One2One vereinbart. Noch dazu, wenn du den Dienst mal eben aus dem Alert der Überwachung herausgenommen hast.
Wie schrieb Tucholsky so schön: Erfahrung heiß gar nichts, man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen. So, dass reicht nun aber an Selbstkritik für heute.