Fein, fein – feine Musik. Nunja, alles etwas zu lateinisch, für meinen Geschmack. Hätte der Mozart ja gefälligst auf deutsch schreiben können, sein Requiem. Dann hätten die armen Thomaner auch nicht diese komische Sprache singen müssen. Beethoven hat fast alles auf deutsch geschrieben (lassen), ich weiß schon, warum ich den Mozart nicht leiden kann.
Von Anfang an: als Leipziger Bürger muss ich ja ab und zu mal die musikalischen Köstlichkeiten dieser Stadt in Anspruch nehmen. Heute spielte das Gewandhausorchester und der Thomanerchor sang besagtes Requiem von Mozart, Eintritt: 1 Euro, Ort: Thomaskirche Leipzig. Ich war (ausnahmsweise) pünktlich eine halbe Stunde vorher da, die Thomaskirche war schon fast voll, und ich konnte gerade noch so ein Sitzplätzchen ergattern – Mein Gott, so voll sind Kirchen sonst nur zu Heiligabend. Als es dann nach einer halben Stunde losging – während des Wartens viel mir noch ein Auszug aus einem Sketch ein:
> „Die Musiker stimmen.“
< "Ich habe sie nicht gezählt?!"
Bevor es nun richtig losging, eine Ansage: Telefone aus, Kleinkinder raus, Huster die Taschentücher hervor! Die Gelegenheit wurde genutzt, und eine Aufzeichnung auf CD vorgenommen, die es dann ab Mai 2006 zu kaufen gibt. Wie das so bei Requiems ist, begann es gleich mit ganz trüben, erzkatholischem Text. Die Musik, die Mozart anschlug, hätte eher von Beethoven stammen können. Aber es wurde dann gleich trüber. Die Thomaner waren natürlich spitze. Dann störte Professor Doktor Petzold die Musik und redete ein wenig ins Werk hinein, bevor der evangelische Teil losging, den Mozart da irgendwie hineingeschmuggelt hat – d.h. es war Schluß mit diesem Gefasel der Art „Ihr seit alle böse, ihr kommt alle in die Hölle“. Das hat das Stück dann doch ganz annehmbar gemacht.
Nun aber wieder „Pferd“.