Okay, was ist passiert?
2005-09-02 00:37 fragte mich Johnny schon vorfristig. Nun also die langweilige Story zur reißerischen Überschrift „Ich lebe noch
„. Wie an fast jedem Morgen wenn es nicht regnet. setzte ich mich auf mein (gar nicht mal so billiges) billiges Fahrrad, welches gemäß StVZO ohne Strahler und Beleuchtungsanlage auskommen darf, da es unter 11 Kilogramm wiegt, und fuhr die 13 Kilometer zur Arbeit. Die ersten 10 Kilometer verliefen auch völlig gewöhnlich, mein Durschnittstempo – ich haße diese zeitraubenden Berge – lag bei 31 km/h, also auf gerader Strecke um 35 km/h. Ich lag also ganz gut in der Zeit. Als es in die Stadt ging, merkte ich schon, dass es doch etwas voller als normal ist. Aber kein Problem – wir sind ja hier nicht in einer Großstadt.
Mit 32 um eine Ecke gebogen (da passe ich immer auf, nicht zu schnell zu sein), und nochmal etwas mehr in die Pedale getreten, so 36-37 km/h. Achtung, hier kommt eine Straße, wo Radfahrern gelegentlich die Vorfahrt genommen wird – konzentrierter Blick – sieht gut aus. Wieder ein Blick nach vorne — Moment. der bremst? Der steht!!! Jetzt blinkt er links – und bremst immer noch. Ein Meter hinter der Kreuzung?! Idiot! Ich sollte vielleicht auch einmal bremsen?! Da warens nur noch fünf Meter – so breit sind die Straßen hier nicht, und ich war ja schon in Höhe der Einmündung, die ich zuvor auf potentielle Vorfahrtnehmer abgeprüft hatte. Nun, von über 30 km/h mit einem Fahrrad innerhalb fünf oder sechs Meter abzubremsen ist nicht sehr effektiv. Ich denke mal, 25 km/h werde ich noch gehabt haben. Das Vorderrad bremste dann den Rest an der Stoßstange – Mist, verzogen (mein Laufrad vorn – natürlich nur von Shimano) – ich, obwohl ich doch recht leichtgewichtig bin, bremste hingegen nicht so schnell – wurde von irgendeinem guten Geist aus meinen Klickpedalen ausgeklinckt, überflog die Heckklappe des netterweise Stufenmodells, und fand mich in Höhe der Fonttüren neben dem Auto wieder.
Aua. alles guckte (wie peinlich). Ein netter Mensch kam angelaufen, der sicherlich meinen Flug beobachtet hatte (dummerweise aber keine Videoaufzeichnung davon anfertigte), fragte, ob alles in Ordnung sei. Jaja, alles in Ordnung. Mein unbehelmter Kopf lag ja noch fünf Zentimeter vom Bordstein entfernt auf der Straße – und nicht auf dessen Kante. So kam ich recht glimpflich mit Schürfwunden an Schulter, Hand und Wange davon (mein gutes FAST-Radtrikot hat übrigens kein Loch oder ähnliche sichtbare Zeichen des Sturzes, nur darunter war eine ca. 5 Zentimeter große Schürfwunde an der Schulter – keine Ahnung, wie die den Stoff so haltbar kriegen). Der interessante Bluterguss den ich als Beweis meiner schwersten Verletzungen und unsäglichen Schmerzen fotografisch festgehalten habe, bildete sich auch erst etwas später.
Nun, am Auto entstand kein sichtbarer Schaden. Ich sollte trotzdem langsam an eine Privathaftpflicht denken, falls ich sowas jetzt des öfteren vorhabe. Hatte ich nicht im Sommer noch im Stillen gelästert, wie ein Jan Ullrich durch die Heckklappe seines vorrausfahrenden Begleitfahrzeuges fliegen konnte? So schnell geht das also. Zwei Sekunden die Aufmerksamkeit einer anderen Sache geschenkt – und schon passierts. Es ist ein verdammt gefährlicher Sport.
Am Nachmittag viel mir dann übrigens noch folgendes Lied ein:
„Autofahrer sind in ne Ogen von Autofahrer alles Idioten, Kamele und Hornochsen. Nur von ne weißen Mäusen wern se Bürgjer betitelt. (Helga Hahnemann) [MP3-Zitat] CD
Ich wage also ab sofort, ab und zu einmal Zitate aus Musikstücken zu veröffentlichen. Sie werden immer sehr kurz sein und wirklich nur das akkustisch zitieren, was die eigentliche Schlagzeile darstellt. 20Sekunden ist da wohl irgendeine Grenze, die auch ich nicht überschreiten möchte, um keinen Ärger zu produzieren.
September 2nd, 2005 at 11:34
Und vorher noch nie einen Unfall? Dann hast Du ja Glueck gehabt. ;) Mir ist letztes Jahr ein Motorroller ins Fahrrad gefahren. Da war leider nicht nur das Laufrad verzogen. :/