Unwucht

2005-12-04 20:28

Samstag war Autotag. Ein Besuch bei meiner Oma und auf dem Friedhof stand an, allzuweit habe ich es ja nun nicht mehr. Einmal der Breite nach durch Sachsen. Weil ich, wie ganz Leipzig, von Autobahnen eingeschlossen bin, ist es auch nicht allzu schwer, eine passende zu finden. Zuvor ging es aber noch zu CleanCar – Das ist ein Spaß, durch diese zottelligen Lappen gezogen zu werden. Wie in einer Geisterbahn, nur nicht so gruselig und auch schön hell. Vor allem ist aber das Auto nachher sauberer, als in diesen üblichen Bürstenwaschanlagen.
Also, ab nach Osten. Kurz hinter Leipzig kam Regen auf. Ich war genau wofür in der Waschanlage? Egal.


Dresden rechts liegengelassen, und weiter Richtung Görlitz. In Bautzen runter auf die Bundesstraße. Bis dahin alles kein Problem. Erste Ansätze von Schneeresten waren auf den Feldern zu sehen. Landkreis Löbau-Zittau. Die Schneedecke auf den Feldern wurde dichter. Hinter Löbau, erste Schneeverwehungen auf der Bundesstraße. Ist es nun glatt oder nicht? Hauptsache so etwas kommt nicht hinter einer Kurve. Es kam nicht.
Kleiner Abstecher kurz vor Zittau zu meiner Cousine. Seierschdorf (Oberseifersdorf), Wittgendorf – ick hab hier mal einen Monat gelebt, als meine Mutter zur Kur fuhr, ich kenne mich hier aus.

Ähmm! Schnee! Viel Schnee! Auf der Straße! Und Gegenverkehr! Eine Spur, die Gegenspur, ist ansatzweise befahrbar. OK, ich habe einen Pseudo-Offroader, ich weiche aus.

Ford Escape alias Ford Maverick

70 ist vielleicht doch etwas schnell, um in 20 Zentimeter hohe Schneewehen hineinzufahren! tacktacktacktack, danke ABS, Uups. 20 ist auch ziemlich schnell stelle ich hiermit fest, aber Schnee hat ja, so wie lockerer Sand auch, eine famouse Bremswirkung. Achja liebes Auto, stehenbleiben ist hier vielleicht nicht so gut – sanftes Gasgeben, gefolgt von leichtem Schlingern, zwei durchdrehende Räder, vier durchdrehende Räder – Ohh, fine, mein dynamischer Allrad hat kapiert, dass er mal benötigt wird. Irgendwo, irgendwie gab es wieder etwas Grip. Hmm, Schneeketten sind bei Neuschnee vielleicht doch nicht so verkehrt, falls ich mal in die Tiefen Russlands fahre. Ob sie in solchen Situationen helfen, bezweifel ich aber ASAP.
Zwei Stunden später bin ich dann von meiner Cousine aufgebrochen, nach Zittau. Ähmm, was verdammt reißt hier so an meinem Lenkrad? Wenn Schnee an der Felge hinge, müsste er doch gefälligst umgehend weggeschleudert werden. Die wenigen Kilometer bis Zittau behoben das Problem nicht. Schnell mal geguckt – aha, nicht an der Felge, sondern in der Felge. Muss ich also viel Bremsen, dass soviel Wärme ensteht, dass der Schnee schmilzt ;)

Auf der Rücktour, die Dresdner Regenfront hatte Zittau seit einigen Stunden erreicht und verwandelte sich hier in Schnee, ebenda drei Zentimeter Neuschnee auf der Fahrbahn. Winterdienst am Samstag Nachmittag (17:00 Uhr) ist wohl auch nicht so die Stärke hier, kein Räumfahrzeug weit und breit. Ich wollte schon immer mal nur 60 km/h auf Bundesstraßen fahren – auf der Autobahn wird hoffentlich geräumt sein. Ahh, da vorne Blaulicht, na mal ganz langsam, die 60 km/h sind ja nicht zum bremsen gedacht, sie sind so ungefähr das maximale, um nicht in irgendeiner leichten Kurve oder stärkeren Windböe von der Fahrbahn zu rutschen. Apropo, welches Kennzeichen, der da fünf Meter neben der Straße? M, hah, Großstädter aus Bayern, der verklagt Montag bestimmt den Freistaat Sachsen wegen unterlassenem Winterdienst und er wäre ja nur vorschriftsgerecht nicht schneller als 100 gefahren – oder hat der Sommerreifen drauf gehabt?
Hinter Löbau war’s nur noch Regen. Wieso ist es im Zittauer Gebirge immer gleich einige Grad kälter als im Oberlausitzer Vorland?

kultureller Nachtrag:

„Autofahrer sind in ne Ogen von Autofahrer alles Idioten, Kamele und Hornochsen. Nur von ne weißen Mäusen wern se Bürgjer betitelt. (Helga Hahnemann) [MP3-Zitat] CD

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