Jo mei, was ge(h)n im Osten?

2005-08-01 09:07

Da ist man mal ein Jährchen von der Heimat weg, und schon passieren merkelwürdige Dinge. Bauer Piprek aus Hohenstein, den ich nicht persönlich kenne, hat sich entschlossen, genmanipulierten Mais am Rande des Naturparkes Märkische Schweiz auszusähen.
bewachtes Genmais-Feld
Bildquelle: ddp / MOZ


Die taz, die Berliner Morgenpost und auch die Märkische Oderzeitung (die Familie Ewald vom Ewaldhof in Ruhlsdorf kenne ich dann wieder persönlich) berichten heute über den sonntäglichen Großeinsatz der Polizei, unter Leitung von General a.D. Schönbohms harter Berliner Linie inklusive dem Einsatz von Panzern und einem Hubschrauber. Da hat sich unser Generälchen aus dem entfernten Potsdam sicher recht wohl gefühlt.

Die Stadt Strausberg, genauer ihr östlich gelegener Ortsteil Hohenstein steht mal wieder in den Schlagzeilen. Die Demonstranten haben sich für die Öffentlichkeit entschieden und ihre Demonstration groß angekündigt. So gab es dann seitens der Polizei eine Bannmeile von einem viertel Kilometer inklusive Ausnahmezustand in Hohenstein mit Straßensperrung. Ich grübel gerade darüber, warum es keine militanten Demonstranten gab, die sich an der recht neuen Erdgasfernleitung vergriffen haben, die am westlichen Ortsrand Hohensteins verläuft. Denn diese ist nicht gerade sehr tief in der Erde verbuddelt, wie ich mich während ihres Baus mehrfach darüber Ärgern konnte. Ein Mehr-Fronten-Krieg mit etwas Sabotage wäre doch sicher sehr spannend gewesen – insbesondere, bei der Erkenntnis, ob die Polizei reagiert hätte – ob sie überhaupt wußte, was da unter der Erde an Explosivem schlummert. Oh, ich merke schon, ich sollte nicht soviel Discovery Channel gucken, wo explodierende Tanklastzüge gezeigt werden. Da kommt man auf dumme, ja fast schon militante Gedanken. Und das schadet meiner pazifistischen Grundüberzeugung.

Zumindest steht also der Genmais noch immer. Bis in die deutschlandweite Tagesschau hat es die Initiative auch nicht geschafft, nur in den regionalen Ableger Rundfunk Berlin-Brandenburg, ein mäßiger Erfolg. Bisher gibt es auch keine Informationen, was das Großaufgebot der Polizei gekostet hat. Einen Link zur website der Aktion Gendreck weg sollte ich abschließend auch noch hinzufügen.

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