Ich habe beschlossen, Ich werde reich
2005-07-21 22:10Folgendes einladende Arbeitsangebot erreichte nun endlich auch mich. Und natürlich werde ich dieses annehmen. Vor nicht allzu langer Zeit, gab es dazu sogar ein Gerichtsurteil, weil jemand so dumm war, das nicht richtig zu machen. Ich bin natürlich cleverer.
Die Gesellschaft WORLDEXCHANGE kündigt über die Einstellung der Bewerber für die Finanzkurier an.
Nee, also Kurierfahrten wollte ich eigentlich nicht … – lesen wir einmal weiter.
Die Gesellschaft WORLDEXCHANGE hat schon mehr als 5 Jahre eine gute Position auf dem Markt der Finanzdienstleistungen und dem Wechsel der elektronischen Währungen. In diesen Jahren hat die Gesellschaft einen guten und stabilen Zuwachs der Dienstleisungen und ihre geographische Lage verbereitet.
Nun, für muttersprachliche Mitarbeiter hat es bisher sicher noch nicht gereicht. Wahrscheinlich war die Entwicklung der Firma zu schnell. Da ich mal Pionier war, fühle ich mich verpflichtet, meinen neuen Arbeitgeber mit meiner Pionierarbeit zu unterstützen.
Die Aufstellung von den Ländern, mit denen wir arbeiten, wächst stetig. Im Zusammenhang damit brauchen wir zur Zeit ehrliche, sorgfältige und verantwortungsvolle Leute, die einen stabilen Verdienst haben möchten und die die Möglichkeit haben, 1 – 2 volle Tage in der Woche mit uns zu arbeiten.
Achtung! Das Angebit ist nur für die Kontoinhaber gültig, die ihre Konten in der Postbank haben, da wir mit der Postbank in Ihrer Region arbeiten.
Puhh, da habe ich aber Glück gehabt. Aber was hat denn mein Konto mit meinem neuen Arbeitgeber zu tun? Ahh, sicher wegen der Gehaltsüberweisung.
Was gehört zu den Pflichten eines Finanzkuriers“?
Pssst, jetzt geht’s los!
Wenn Sie mit uns als Finanzkurier arbeiten, so werden Sie auf Ihr Bankkonto die Geldmittel empfangen und sie bearbeiten. Sie bekommen die ausführlichen Dienststellungsanweisungen dazu.
Ahh, da muss ich noch ein Geschäftskonto eröffnen. Sonst schimpft das Finanzamt wegen der nicht vorhandenen Trennung der privaten und geschäftlichen Finanzen.
Falls Sie in eine unvorhergesehene oder eine schwierige Situation geraten, können Sie bei unserem Fachmann per Telefon oder E-mail eine Beratung bekommen.
Die Forderungen an den Anwärter:
* Volljährig.
* Fertigkeiten bei der Arbeit mit Computer, E -mail und Internet.
* Freizeit für die Zusammenarbeit mit uns.
* Das Konto in der Postbank.
* Das Vorhandensein von Büros Western Union Money Transfer oder MoneyGram in Ihrer Stadt.
* Ehrlichkeit, Verantwortung, Zuverlässigkeit.
Mist, Western Union gibt’s hier nicht. Wer benutzt denn sowas? Hmm, wenn ich jetzt behaupten würde, es gäbe ….?
Kurze Arbeitsbeschreibung:
Die Geldmittel von unseren Kunden von unserer Gesellschaft werden auf Ihr Bankkonto überweisen. Sie werden ihrerseits die Geldmittel an unsere Vertreter auf die angegebene Art und Weise überweisen (in der Regel sind das Western Union und MoneyGram). Für jede Überweisung werden Sie die Provision in der Höhe von 10% der Summe bekommen. Abgesehen davon zahlen wir alle Unkosten von den Dienstleitungen von Western Union und MoneyGram.
Wow, 10% für das Ausfüllen von Papierchen. Aber nicht das mir da immer nur Minibeträge kommen, so dass der Stundensatz für die Schreibarbeit doch nur ein Euro beträgt.
Achtung! Unsere Tätigkeit ist absolut legal! Allen unseren Mitarbeitern senden wir vom Notar beglaubigten Abschriften von den Lizensen der Firma und den Personalausweisen der Operatoren.
Na das versteht sich ja wohl von selbst, dass Finanzdienstleistungen legal sind. Ich werde mir gleich mal die Gewerbeanmeldung und die Zulassung beim Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen schicken lassen.
PS: Wer bitte schön, fühlt sich davon angesprochen und stellt sein Privatkonto zur Verfügung? Wie dumm muss man dafür sein?
Juli 23rd, 2005 at 23:38
[…] Ein Nachtrag zu dieser Notiz. […]