Internetwache Berlin

2005-05-21 03:46

Wie die TAZ in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, gibt es nun, zwei Jahre nachdem die Brandenburger Polizei eine Internetwache eingerichtet hat, so etwas auch bei der Berliner Polizei. Alle Berliner können jetzt online eine Anzeige aufgeben, dass ihr Nachbar mal wieder zu laut ist, seine Kinder auf dem Rasen trotz „Fußball spielen verboten“-Schilder Fußball spielen etc. pp.

Aber an was erinnert mich die Internetwache? Die Glanzzeiten meiner technologischen Glückssträhne (gepaart mit privater Pechsträhne) – Damals gingen doch große Teile des Intranet des Landes Brandenburg in die Knie, weil der Hagen so böse war. Wie war doch gleich der Anfang dieser Story?


Herr Schönbohm (General a.D.), als Innensenator Berlins Verfechter der ‚Berliner Linie‘ (keine neuen Häuserbesetzungen, sukzessive Räumung der Mainzer Straße), war damals bereits Innensenator des Landes Brandenburg, dessen Bürger ich damals auch bereits war (AFAIK bin ich offiziell im April 2002 ins Umland gezogen). Er posaunte in einer Pressemitteilung, wie sicher die Internetwache sei, weil diese via SSL, und die Mails dann mit PGP verschlüsselt übertragen würden. Aufgrund dieser Verallgemeinerung und des bekannten Tons des Generals (a.D.) habe ich eine Kurzanalyse zu Angriffszenarien aufgestellt und der Internetwache via ihrem Kontaktformular übergeben.
Es kam eine Antwort, dass sie es mit Interesse (Heuchler) gelesen hätten und an die zuständigen Stellen weitergeleitet hätten. Diese eMail war ihr Verderben. Im Mailheader verewigten sich bestimmt fünf Mailserver, kurze Analyse der Relays und der eingesetzten Software – und der Hostnamen. Plötzlich schwenkte die Domain von brandenburg.de auf lvnbb.de – externer Dienstleister? – Fehlanzeige! lvnbb.de war nicht registriert – sie benutzen intern also eine offizielle Domain, die sie gar nicht registriert haben. Zwei Tage später hatte ich ziemlich schlechte Laune und habe diese Domain mal registriert und mich für mögliche Subdomains des beliebten Platzhalters ‚*‘ bedient. Soweit nicht schlimm, doch brandenburg.de hatte den internen DNS nicht nach außen abgeschirmt, und so war sodann mein Server für diese Domain zuständig. Leider benutzte brandenburg.de für Intranet-Seiten diese Domain, tja, da war dann etwas Chaos angesagt. Nach zwei Wochen hatten Sie dann alles wieder im Griff. Lustige Sachen sind da passiert ;) – Ja, eigentlich war es einen schöne und lustige Zeit.

Ein Kommentar to “Internetwache Berlin”

  1. #/HagK/# » Blog Archive » Deutschlands freundlichster Geheimdienst Says:

    […] chnische Inkompetenzen deutscher Behörden meckere, wie zum Beispiel damals meine beliebte Internetwache, hört ja sowieso keiner hin – zu technisch, was ich da anprangere – da kann oder will der normale D […]

Leave a Reply